Deutschland hinkt in punkto Digitalisierung anderen Ländern hinterher – und zwar deutlich. Nicht wenige Unternehmen und öffentliche Einrichtungen agieren in der Umstellung auf digitale Geschäftsprozesse und -modelle zu zögerlich. Die Corona-Pandemie hat dies schmerzhaft deutlich gemacht.
Wer sich im digitalen Dornröschenschlaf befand, ist spätestens 2020 daraus aufgewacht. Viele Unternehmen waren gezwungen, praktisch über Nacht Lösungen zu finden, um ihren Mitarbeitern das Arbeiten von zu Hause aus zu ermöglichen.
Wo es bei der Umsetzung hapert, zeigen Beschwerden von Anwendern: lange Anmelde- und Zugriffszeiten bei Cloud-Diensten, überlastete oder nicht erreichbare Server, schlechte Qualität bei digitalen Meetings oder langsame Downloads. Das ist nicht nur schlecht für die Produktivität, sondern auch für die Erfahrung des Anwenders.
Bei der Ursachenforschung muss man nicht lange suchen: Es mangelt an der darunter liegenden Infrastruktur. Besonders bei schnellen Breitbandnetzen liegt Deutschland im EU-Vergleich zurück, wie der Digitalisierungs-Index der EU-Kommission belegt. Außerdem dominieren hierzulande MPLS-Weitverkehrsnetze nach wie vor die Standortvernetzung. Diese bieten zwar hohe Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Übertragungsqualität, sind jedoch komplex, umständlich und teuer im Betrieb.
Bei dem erwähnten Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft belegte Deutschland im Jahr 2020 nur den zwölften Platz. Der Anteil der Nutzung von Festnetzbreitbandverbindungen mit mindestens 100 MBit/s betrug gerade einmal 21 Prozent und liegt damit unter dem EU-Durchschnittswert von 26 Prozent.
Die Pandemie erwies sich als regelrechter Turbo für native SaaS- und Cloud-Anwendungen. Gerade beim Arbeiten von zu Hause müssen User sicher und ohne Leistungsverluste auf Applikationen zugreifen können. Die damit verbundene Datenmenge wächst rasant, die Zahl der Übertragungswege nimmt zu. Bandbreite, Geschwindigkeit und Sicherheit sind gefordert. Diese Eigenschaften bieten die veralteten Weitverkehrsnetze nur bedingt. Wer nicht rechtzeitig seine Infrastruktur modernisiert hat, ist nun in der Bredouille.
Seit einigen Jahren gibt es alternative Lösungen, für die Gartner im Jahr 2016 den Begriff SD-WAN gewählt hat. Sie basieren auf einem softwaredefinierten Ansatz und ermöglichen es, Standorte über große Distanzen zu vernetzen, ohne Unterbrechungen zu riskieren. Unternehmen können damit einfach und mit geringen Investitionen Zweigstellen, mobile Worker, Home- und Remote-Offices ans Firmennetz koppeln und dieses wiederum an öffentliche Clouds anschließen.
Bei einer SD-WAN-Lösung ist die Management- und Kontrollschicht von der Datenschicht getrennt. Früher in Hardware definierte Funktionen und Dienste sind jetzt als Software ausgeführt, die eine Ebene oberhalb der physischen Infrastruktur liegt. Diese virtuelle Overlay-Struktur ist entkoppelt vom Transportnetz und ermöglicht intelligentes Management.
Das verschafft Unternehmen den Vorteil, vorhandene Verbindungen wie DSL, MPLS, 4G/5G etc. zu virtuellen WAN-Links zu kombinieren und parallel zu nutzen. Anwendungsdaten werden nun über die bestmögliche Route zum Nutzer geschickt, und zwar je nach Priorität, gewünschter Leistung, Sicherheit oder Bandbreite. Fällt eine Leitung aus, wählt die Software eine andere Strecke.
Ein SD-WAN ist so strukturiert, dass Anwender direkt und in Hochgeschwindigkeit Zugriff auf Applikationen und Daten erhalten. Im Gegensatz dazu basieren herkömmliche Weitverkehrsnetze in Firmen meist auf einer sternförmigen Architektur: Der gesamte Datenverkehr läuft dabei über das Rechenzentrum, was zu Leistungsverlusten, Staus und verärgerten Anwendern führen kann.
Mit Citrix SD-WAN bekommen Unternehmen eine cloudfähige Lösung, mit der sie eine virtualisierte Netzwerkinfrastruktur erstellen können: ein sicheres Always-on Network. Gibt es ein Problem auf einer Strecke oder fällt diese aus, wird der Datenverkehr automatisch umgeleitet. So bleiben geschäftskritische Anwendungen und Dienste durchgängig verfügbar und die Leistung konsistent.
Die Lösung überwacht jede WAN-Verbindung auf Latenz, Störungen oder Paketverluste. Die Netzintelligenz sorgt dafür, dass der Datenverkehr stets über den am besten geeigneten Pfad läuft und immer genügend Bandbreite für kritische Anwendungen bereitsteht.
Noch besser: Mit Citrix SD WAN verbinden sich Benutzer direkt mit dem nächstgelegenen Office-365-Zugangspunkt, anstatt über das firmeneigene Rechenzentrum gehen zu müssen. Das Ergebnis: optimale Performance bei der Arbeit mit virtuellen, Web- oder SaaS-Anwendungen und höhere Produktivität.
Um Nutzer wie Anwendungen vor Gefahren aus Internet- oder Cloud-Verbindungen zu schützen, ist in Citrix SD WAN eine statusbasierte Firewall integriert. Optional kann das Admin-Team einen Stack mit Webfiltern, IDS/IPS und Malwareschutz hinzufügen oder virtuelle Next-Gen Firewalls von Drittanbietern einbinden. Cloudbasierte Netzwerkssicherheitsdiensten bieten zusätzlichen Schutz.
Dieser Beitrag ist eine gekürzte Fassung des Artikels „Die Digitalisierungs-Lüge: woran viele Projekte wirklich scheitern“, der auf IP-Insider erschienen ist. Mit freundlicher Genehmigung von Vogel IT-Medien.