Im Jahr 2017 traf die Geschäftsführung der Kampmann Group die Entscheidung, die IT-Kapazitäten schrittweise in die Cloud zu verlagern und die eigenen Rechenzentren zurückzubauen. Das Unternehmen verknüpfte damit mehrere Ziele: Zum einen wollte es sich gut aufstellen für die Digitalisierung und Themen wie Big Data, künstliche Intelligenz und Internet der Dinge (IoT). Zum anderen sollte die IT mehr Zeit gewinnen für Kernkompetenzen, statt sich mit Wartung und anderen Aufgaben herumzuschlagen.
Diese Entscheidung bedeutet das Ende einer Ära: Weg von der klassischen IT im Rechenzentrum, bei der eine Firma alles selbst kauft und betreibt, hin zu einem Dienstleistungsmodell à la IT-as-a-Service, bei der sie IT-Kapazitäten als Dienstleistung aus der Cloud konsumiert.
Nachdem das Konzept stand, begann ab dem Jahr 2018 die Migration. Im ersten Teilprojekt erfolgte die Umstellung der Mail- und File-Server auf Exchange Online und SharePoint Online. Danach begann die Bereitstellung von Microsoft O365 in der Azure-Cloud und der Rollout von insgesamt 800 Lizenzen.
Im Laufe des Jahres 2020 war klar, dass die Speichersysteme im eigenen Rechenzentrum an ihr Wartungsende kommen würden. Nach Prüfung diverser Alternativen gemeinsam mit der Concat entschied sich Simon Cochet, Head of IT Infrastructure, für den dualen Ansatz des Herstellers Cohesity. Dieser gefiel ihm am besten wegen der Offenheit und wegen des Investitionsschutzes: Alle Lizenzen, die Kampmann für die lokale Datensicherung im eigenen Rechenzentrum benötigte, kann die IT künftig nahtlos in der Azure-Cloud weiterverwenden.
Ende 2020 beauftragte der Leiter IT-Infrastruktur zwei Cohesity-Cluster bei Concat: einen C-4600-SFP für das Rechenzentrum in Lingen mit einer Gesamtkapazität von 144 TB und 50 TB für die Datensicherung in Azure.
Der Charme der softwaredefinierten Cohesity-Plattform liegt für Simon Cochet nicht nur im hybriden Lizenzmodell des Herstellers. Überzeugt hat ihn auch die Fähigkeit, mit einer einzigen Managementoberfläche Daten aus multiplen Silos sichern zu können, egal ob es sich um lokale Daten im eigenen Rechenzentrum handelt, um cloud-native Applikationen oder um Daten auf virtuellen Maschinen beziehungsweise an der Edge.
Besonders wichtig war diese Offenheit für SAP R3, da das Unternehmen damals auch die Umstellung auf SAP HANA in der Azure-Cloud plante. „Wir haben kaum ein Produkt gefunden, das Cohesity nicht sichern kann“, sagt der IT-Stratege rückblickend.
Wie die O365-Migration erfolgte auch die Umstellung auf SAP HANA in Etappen. Gemeinsam mit dem IT-Team berechneten die Concat-Experten jeweils die für HANA nötigen IT-Ressourcen in Azure und stellten diese bereit, damit das SAP-Team Tests durchführen konnte. Sobald alles reibungslos lief, gingen die Datenbanken und Anwendungen in den Livebetrieb. Das letzte Etappenziel erreichte Kampmann im Mai 2022, als die ERP-Datenbanken für SAP HANA nach Azure migriert und in den Produktivbetrieb genommen wurden.
Die Zusammenarbeit mit Concat funktioniert sehr gut. Stefan Voigt hat stets ein offenes Ohr für mich – sogar, wenn er in Urlaub ist. Wann immer wir kurzfristig ein Problem haben oder Beratung benötigen: Mit Concat finden wir immer eine Lösung.
Seit Dezember 2020 sichert Kampmann im Rechenzentrum in Lingen mit der Cohesity-Lösung die VMware-Umgebungen, lokale File-Shares und verschiedene Datenbanken. „Gleichzeitig synchronisieren wir unsere lokalen RZ-Backups in die Azure-Cloud, da ist Cohesity viel moderner als andere Lösungen“, betont Simon Cochet. Parallel erledigt das Cohesity-Cluster in Azure die Backups der virtuellen Maschinen, der File-Shares, der O365-Daten und der SAP-HANA-Datenbanken mit einem Gesamtvolumen von 75 TB.
Durch Citrix und O365 war Kampmann schon zu Beginn der Pandemie gut aufgestellt für mobiles Arbeiten. „Rund 60 Prozent der Belegschaft konnten direkt im Home-Office bleiben, das war ein Glück für uns. Inzwischen nutzen wir Teams als Plattform fast im gesamten Unternehmen. In manchen Bereichen verwenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur noch Teams und Headsets, da stehen keine Telefone mehr auf den Tischen“, resümiert Simon Cochet.
Als großen Vorteil empfindet er die völlige Transparenz von IT-as-a-Service: „Die Beschaffung von Hardware im fünf- oder sechsstelligen Bereich erfordert die Freigabe durch die Geschäftsleitung, und die Lieferzeiten können zurzeit sehr lang sein. Dagegen skalieren Cloud-Dienste und lassen sich in wenigen Minuten ausrollen“, bringt Simon Cochet es auf den Punkt. Als die Entwicklungsabteilung bei der IT ein Kubernetes-Cluster anfragte, konnte das mit ein paar Knopfdrucken erledigt werden. „Diese Abteilung hat nun eine gute Lösung, um Entwicklungen zu testen und zur Verfügung zu stellen“, freut sich Cochet.
Seit der Neuausrichtung der IT haben Simon Cochet und sein Team mehr Zeit für strategische Themen und neue Aufgaben. „Wartungsfenster spätabends oder am Wochenende sind passé, Probleme mit Hardware treten kaum noch auf. Die großen Ressourcenfresser sind alle in die Cloud verschoben“, sagt er. Bis Ende des Jahres will Kampmann das Verhältnis von On-Premises zu Cloud von 80:20 auf 20:80 umkehren.
1972 in einer Garage gegründet, gehören zur Kampmann-Gruppe heute die Kampmann GmbH & Co. KG sowie die Nova Apparate GmbH. Am Hauptsitz in Lingen/Ems mit modernsten Produktionsstätten sowie einem Forschungs- und Entwicklungs-Center entstehen individuelle Konzepte und Sonderlösungen für die Märkte in Europa und der Welt.
Die Kampmann-Gruppe versteht sich als Systemanbieter für hochwertige und effiziente Klima- und Lüftungstechnik und ist Marktführer in den Bereichen Heizung, Klima und Lüftung. Eine lange Tradition besteht in der Gebäudekühlung mit wassergeführten Systemen.
Die Gruppe beschäftigt insgesamt 980 Mitarbeiter, produziert an drei Standorten in Europa und ist weltweit mit 15 Vertriebsstandorten präsent.