Bei Projekten für eine digitale, kundennahe und nachhaltige Verwaltung sieht sich die Stadt Ludwighafen am Rhein in einer Vorbildfunktion. Eines der großen Modernisierungsprojekte ist die Digitalisierung von Akten. Hier kommt auf die Ludwigshafener Verwaltung eine Masse an Daten und Metadaten zu, die zu speichern sind und auf die ein performanter Zugriff möglich sein muss.
Die Transformation zum digitalen Verwaltungsdienstleister – Stichwort Smart City – erfordert eine leistungsfähige und skalierbare Speicherinfrastruktur: „Als wir das neue Storagesystem mit zwei hochverfügbaren Produktivtürmen für zwei neue Rechenzentren planten, hatten wir es mit außergewöhnlichen Herausforderungen zu tun: den Umzug in neue Räume im laufenden Betrieb, da das alte Rechenzentrum abgerissen wird, die optimale Aufteilung der Infrastruktur auf zwei neue Standorte, das schwer einzuschätzende Datenwachstum durch die Digitalisierung sowie die globalen Lieferschwierigkeiten von Komponenten“, erinnert sich Thorsten Langguth.
Beispiel Digitalisierung des Papierarchivs: Dies stellt völlig neue Anforderungen an Storagesysteme, da niemand vorhersagen kann, wie schnell die Menge an Daten zunehmen wird. Derzeit gehen Bürger oder Bürgerinnen zur Bauaufsicht, um eine Auskunft über ein Flurstück einzuholen. Künftig sollen Informationen elektronisch zur Verfügung stehen.”Das erfordert ein hochperformantes, mandantenfähiges Speichersystem“, so Thorsten Langguth.
Nach der Entscheidungsphase gab das beste Preis-/Leistungsverhältnis den Ausschlag für die Pay-per-Use-Lösung uSCALE von Fujitsu und die Concat AG als Dienstleister. Beim verbrauchsbasierten Vertragskonstrukt steht die neue Speicherinfrastruktur in den Rechenzentren der Stadt Ludwigshafen, gehört aber dem Hersteller Fujitsu. Für die genutzten Kapazitäten bezahlt die Stadt eine verbrauchsbasierte Monatspauschale.
Als Produktivsysteme für die beiden RZ-Standorte wählte die Stadt Ludwigshafen zwei Fujitsu ETERNUS AF250 S3 mit jeweils knapp 400 TB Bruttovolumen. Als Backup-to-Disk-System fungiert eine ETERNUS DX205 mit 672 TB.
Für hohe Ausfallsicherheit sorgen zwei Fujitsu-Quorum-Server, die aus KRITIS-Gründen an einem dritten, redundant angebundenen Standort der Stadtverwaltung stehen. Diese prüfen Tag und Nacht, ob beide ETERNUS AF250 produktiv sind. Sollte ein Standort ausfallen, übernimmt der andere die gesamte Last.
Das Team um Thorsten Langguth hat mithilfe von Concat auch die Fibre-Channel-Infrastruktur zukunftsfähig gestaltet. Die insgesamt sechs neuen Brocade-Switches ermöglichen nun 32 GBit pro Sekunde statt 16 GBit. Sie verbinden die Speichersysteme mit der VMware Serverumgebung, und zwar sowohl innerhalb eines Standortes als auch standortübergreifend. Zwischen den zwei Rechenzentren waren auch die Multiplex-Systeme bereitzustellen.
Die Zusammenarbeit mit der Concat war tadellos. Die Kommunikation erfolgte direkt und unsere Anliegen wurden schnell bearbeitet. Wie gewohnt aus der Vergangenheit war die Concat ein zuverlässiger und effizienter Partner.
Um einen reibungslosen Betrieb der Speicherinfrastruktur, der SAN-Switches, der Multiplexsysteme sowie der Backup-Software zu gewährleisten, hat die Stadt Ludwigshafen einen Supportvertrag mit Concat auf fünf Jahre geschlossen. Das Technikerteam ist verantwortlich für den kompletten Betrieb der Speicherinfrastruktur inklusive Überwachung, Fehlerbehebung, proaktivem Management der Backups sowie Speichererweiterungen.
„Die Migration verlief reibungslos ohne Verluste und schneller als gedacht, das ist sehr gut“, resümiert Thorsten Langguth. Ursprünglich hatte das IT-Planungsteam einen Zeitraum von vier Wochen für den Umzug der Infrastruktur sowie die Datenmigration vorgesehen. Durch gute Vorbereitung mit intensiven Tests und aufgrund der Schnelligkeit der Fujitsu-Systeme war der gesamte Transfer innerhalb von zwei Wochen im Frühjahr 2022 erledigt.
Der Zero-Capex-Ansatz von Fujitsu und die einfache Erweiterbarkeit waren wesentliche Kriterien bei der Entscheidung für uSCALE. „Besonders gut ist, dass wir keine Investitionen tätigen mussten. Als öffentlicher Auftraggeber sind wir nicht so frei bei der Entscheidung wie die Wirtschaft“, erklärt Thorsten Langguth.
Als großen Vorteil der neuen Produktivsysteme nennt der Planungsexperte die reine All-Flash-Technologie mit schnellen SSD-Platten. Die Fujitsu-Systeme bieten eine enorm hohe Zahl an IOPS für den gleichzeitigen Zugriff von mehreren Usern: das Fünf- bis Zehnfache im Vergleich zu den vorherigen Systemen. „Jetzt bekommt jede Applikation gleich schnelle Reaktionszeiten, dadurch konnten wir das vorherige Tiering-Modell mit Preisklassen komplett ablösen“, freut sich Thorsten Langguth. „Das vereinfacht auch die interne Verrechnung der Leistung, da es nur noch einen pauschalen Preis für Speicherplatz gibt.“
Insgesamt befinden sich bei der Stadt Ludwigshafen 600 verschiedene Softwarearten im Einsatz. Die Hauptapplikationen sind das Finanzwesen, das Geo-Informationssystem, Datenbanken und File-Services sowie die üblichen Verfahren einer größeren Verwaltung wie Ausländerbehörde oder Ordnungsamt.
Mit dem uSCALE-Finanzmodell hat die Stadt Ludwigshafen nun höchste Flexibilität über die nächsten fünf Jahre.
Die Stadt Ludwigshafen am Rhein ist mit 172.000 Einwohnern eine von drei Großstädten in der Metropolregion Rhein-Neckar und mit Weltunternehmen der chemischen Industrie wirtschaftliches Kraftzentrum in Rheinland-Pfalz. Die Stadtverwaltung ist in fünf Dezernate aufgeteilt, in denen rund 3.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind. Der Bereich IT-Dienste und IT-Service mit insgesamt 54 Mitarbeitenden ist dem Dezernat 1 zugeordnet und gliedert sich in die Abteilungen Neue IT-Lösungen mit strategischem Ausbau, IT-Verfahrensbetreuung, RZ-Leistungen und Netzdienste, SAP-HCM und Berichte sowie IT-Management. Die IT versteht sich als moderne Servicedienstleisterin nicht nur für die Verwaltung, sondern auch für den Stadtkonzern und die Umgebung.