Kaum ein Mensch kennt die Informationstechnische Servicestelle der gesetzlichen Krankenversicherung (ITSG), doch fast jeder hat ein Stück ITSG im Portemonnaie: die Krankenversichertennummer auf der elektronischen Gesundheitskarte. Die ITSG GmbH mit Sitz in Offenbach versteht sich als Gestalter der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Hierfür entwickelt sie Produkte und Dienstleistungen, die den elektronischen Datenaustausch vereinfachen und beschleunigen – in Deutschland und mit 28 europäischen Staaten.
Herzstück des Portfolios ist der GKV-Kommunikationsserver, der den schnellen und sicheren Austausch von Meldungen zwischen Arbeitgebern, deren Dienstleistern und Sozialversicherungsträgern sicherstellt. Eine andere wichtige Dienstleistung ist das SV-Meldeportal: Mehr als 500.000 Arbeitgeber, Krankenkassen und Sozialversicherungsträger verwenden es mehrmals jährlich. Des Weiteren betreibt die ITSG im Auftrag des Verbands der Ersatzkassen e. V. (vdek) das Portal pflegelotse.de und entwickelt es stetig weiter.
Der Austausch schützenswerter Gesundheitsdaten sowie die Vielzahl digitaler Anwendungen erfordern nicht nur die Einhaltung höchster Sicherheitsstandards, sondern auch einen stabilen Rechenzentrumsbetrieb mit einer Verfügbarkeit von mehr als 99,5 Prozent. Dieser findet in drei redundant und hochsicher ausgelegten Rechenzentren statt. Hierfür hat die ITSG die Standorte so gewählt, dass Daten und Anwendungen immer geschützt und verfügbar sind, unabhängig von Ereignissen oder Ausfällen.

Die Ausschreibung für die Infrastrukturkomponenten der Private Platform erfolgte europaweit und war aufgeteilt auf zwei Phasen.
Bevor die Hardware für GreenLake geliefert und in Betrieb genommen werden konnte, war in der ersten Phase ein leistungs- und mandantenfähiges Netzwerk aufzubauen. Hierfür beauftragte die ITSG die Concat, die eine SDN-Lösung (Software Defined Networking) von Cisco lieferte und bei der Einrichtung unterstützte. Der Vorteil der SDN-Lösung: Sie vereinfacht und optimiert die Kontrollmechanismen und beschleunigt die Bereitstellung von Anwendungen. Ebenso lieferte das Bensheimer Systemhaus Switches von HPE sowie Router und Firewalls von Juniper.
Die Concat AG erhielt in der zweiten Phase den Zuschlag für Los 1 (Compute /), da sie hierfür das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte. Benötigt wurden verschiedene Server-Konfigurationen mit unterschiedlichen Ausstattungen – entsprechend den diversen Anforderungen, die die ITSG-Kunden haben.
Für die Hardwarebasis der Private Platform testeten die Techniker der Concat insgesamt 58 HPE-Server (ProLiant und Apollo), versahen sie mit den neuesten Updates und spielten VMware-Lizenzen auf. Anschließend installierten die Concat-Techniker die Systeme in den Rechenzentren der ITSG in Frankfurt. Die Abnahme erfolgte durch das ITSG-Technikteam. Insgesamt stehen damit nun 60 TB RAM für den Produktivbetrieb bereit.
Hohe Ausfallsicherheit und gleichmäßige Lastverteilung garantiert ein HPE-Quorum-Server, der in einem dritten, redundant angebundenen DataCenter-Standort steht.
Der Vertrag zwischen der ITSG und der Concat wurde zunächst auf vier Jahre geschlossen und inzwischen bis 2030 verlängert. Ein Servicevertrag mit der Concat gewährleistet den reibungslosen Betrieb der HPE-Systeme und Support bei Bedarf – auch das Ticket-Handling gegenüber der HPE erledigt die Concat.
Mit der Concat AG verbindet uns seit vielen Jahren ein anhaltend gutes Geschäftsverhältnis – ich würde sie jederzeit empfehlen. Wenn ich mit etwas nicht zufrieden bin, spreche ich es an und dann kümmert sich Concat.
Mit der Private Platform auf der Basis von HPE GreenLake haben sich die Erwartungen erfüllt, die das Management der ITSG daran geknüpft hatte. Im Rahmen der Consumption-Verträge ist es gelungen, langwierige Ausschreibungsprozesse zu eliminieren und ein Abrufmodell zu implementieren, das mehr Flexibilität und Schnelligkeit ermöglicht. „Die Skalierungsprozesse und -effekte machen ihrem Namen alle Ehre. Wir haben die internen Ressourcen gebündelt und können sie nun besser und effektiver managen“, resümiert Steve Möckel.
„Mit diesem Modell haben wir einen planbaren Haushalt. Früher hätten wir bei einer europaweiten Ausschreibung einen Vorlauf von einem Jahr gehabt, so etwas ist heute nicht mehr zeitgemäß.“
Innerhalb von eineinhalb Jahren wurden mehrere Kunden erfolgreich auf die Private Platform umgezogen und vier der früher insgesamt sieben Infrastruktur-Inseln aufgelöst. Bei zwei Inseln bestehen noch Restlaufzeiten, diese werden mittelfristig abgelöst.
Die Private Platform erlaubt es den Kunden, IT-Ressourcen automatisiert zu bestellen – auch in größerem Umfang. Für den Betrieb der Private Platform steht dem Leiter der IT-Infrastruktur ein Team von zehn Personen zur Verfügung. Hinzu kommen weitere sechs Personen für die Entwicklung von Anwendungen im Auftrag der Kunden.
Die Rückmeldungen der Kunden sind durchweg positiv. „Es hat die Kunden erstaunt, mit wie wenig Downtime wir die Migrationen durchgeführt haben“, freut sich Steve Möckel. „Und wo es nicht ohne Downtime ging, war der Service spätestens nach zehn Minuten wieder verfügbar.“
Die ITSG (Informationstechnische Servicestelle der gesetzlichen Krankenversicherung) wurde 1996 gegründet und bedient als IT-Dienstleistungsunternehmen den GKV-Spitzenverband mit allen Bundesverbänden, die Spitzenorganisationen der gesetzlichen Krankenkassen und Sozialversicherungsträger.
Als Full-Service-Dienstleister betreibt die Organisation Produkte und Dienstleistungen für den elektronischen Datenaustausch in drei hochsicheren Rechenzentren. Hierzu gehören auch die Planung und Entwicklung von maßgeschneiderten IT-Anwendungen für die Digitalisierung des Gesundheits- und Sozialwesens. Die im Jahr 2024 aufgebaute Private Platform bietet schnelle und einfach skalierbare Rechenzentrumsleistungen für Kunden.
Am Hauptsitz in Offenbach am Main sind 170 Mitarbeitende beschäftigt. In der Niederlassung in Berlin arbeiten weitere 40 Kolleginnen und Kollegen.

